Hochwassereinsatz in Rheinland-Pfalz

26.07.2021
450 Feuerwehrdienstleistenden im Hochwassereinsatz

Hochwassereinsatz in Rheinland-Pfalz

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In vielen Gebieten Deutschlands waren schwere Unwetter in den vergangenen Wochen. Da die Ausmaße unter anderem in Rheinland-Pfalz so groß waren beziehungsweise immer noch sind, hat das Bundesland Bayern den Katastrophengebieten Hilfe angeboten. Unter anderem kamen dadurch die Feuerwehren vom Landkreis Aschaffenburg, Miltenberg und Bayreuth mit ca. 450 Feuerwehrdienstleistenden zum Einsatz.

Nachdem das Hochwasserkontingent Aschaffenburg mit über 30 Fahrzeugen bereits eine Woche zuvor in Kitzingen im Hochwassereinsatz war, kannten wir bereits die Abläufe und das Tasche packen zuhause ging im Schlaf, sodass wir bestens vorbereitet waren.

Am Dienstag, den 20.07.2021 haben wir uns schon zur frühen Stunde getroffen, denn um 06:30 Uhr wurden wir an der Autobahnmeisterei in Hösbach erwartet. Hier kamen alle Feuerwehren vom Landkreis Aschaffenburg zusammen, um dann gemeinsam die Fahrt mit 50 Fahrzeugen Richtung Rheinland-Pfalz aufzunehmen.

Nach einem kurzen Tankstopp haben wir noch am Vormittag unsere Unterkunft erreicht. Kurzfristig konnten wir in alten Kasernen in Mendig unterkommen, die seit 15 Jahren stillgelegt sind. Diese wurden im Handumdrehen durch uns hergerichtet, sodass wir für unsere Erholungsphasen zumindest ein Dach über dem Kopf hatten, denn ursprünglich war die Übernachtung in Zelten geplant. Nach dem Aufbau erwartete uns schon bald die Fahrt in das ca. 35 km entfernte Bad Neuenahr-Ahrweiler. Was wir dort zu sehen bekamen, ist in Worte kaum zu fassen. Überschwemmte Straßen, abgerissene Brücken, kaputte Fahrzeuge, eingestürzte Häuser, jede Menge Matsch und vieles mehr. Die Stadt hat normalerweise 16 Brücken, davon waren nur noch drei passierbar. Zum Zeitpunkt unserer Abreise wurden noch immer 40 Menschen vermisst. Um einen kleinen Eindruck zu verschaffen, haben wir die Collage erstellt. Bis einschließlich Freitag waren wir vor Ort im Einsatz, ehe wir am Samstag wieder zusammen packten und unsere Heimreise angetreten sind. Am letzten Abend besuchte uns sogar unser Landrat Dr. Alexander Legler, der selbst beim Abbau am nächsten Tag mit anpackte. Verpflegt wurden wir übrigens bestens in dieser Zeit von der Verpflegungskomponente, die ihre Feldküche mit dabei hatte.

Nach anstrengenden, eindrucksreichen und unglaublichen fünf Tagen wurden wir am Samstag, den 25.07.2021 von einigen Vertretern am Volksfestplatz in Aschaffenburg empfangen, die uns ihre Dankesworte überbrachten. Als kleines Dankeschön überreichte uns der Landrat ein Flutbrot. An unserem Feuerwehrhaus wurden wir dann abschließend auch noch von unseren Feuerwehrleuten, Angehörigen und dem Bürgermeister empfangen.

Nach dem Reinigen unserer Fahrzeuge und Geräte waren wir am späten Abend wieder in den Armen unserer Familien.

Die Rückmeldungen der Betroffenen, die Grußworte sowie der Empfang aller hat uns emotional sehr stark berührt. Wir haben in der kurzen Zeit gelernt, was Leben bedeutet und wert ist. Die Menschen in den Katastrophengebieten haben ein schlimmes Schicksal erlebt, welches schwer zu verarbeiten ist. Der Wiederaufbau wird einige Monate, gar Jahre in Anspruch nehmen, da die Häuser weder mit Wasser, noch mit Strom und Gas versorgt werden können. Die komplette Infrastruktur wurde in Mitleidenschaft gezogen.

Dennoch sind wir froh, dass wir unseren Beitrag leisten durften und sind weiterhin in Gedanken bei den Opfern. Wir wünschen ihnen die nötige Kraft, um das Erlebte zu verarbeiten.

Die eingesetzten Feuerwehren im Abschnitt / Löschzug II

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